Patrick Schäble
Eine neue Social-Network-App sorgt in den letzten Tagen für jede Menge Gesprächsstoff. In den Nachrichten wird darüber berichtet, viele Prominente und Influencer schließen sich an und auch auf den Social Media Kanälen Instagram, LinkedIn, Twitter oder Facebook bestimmt sie so ziemlich jeden Feed.
Aber was ist Clubhouse überhaupt und hat diese Plattform langfristig das Potenzial, ein Megatrend zu werden? Oder ist es doch nur eine Eintagsfliege?
Wir sind sicher nicht die einzigen, die sich diese Frage stellen. Aber „first things first“ - was ist Clubhouse eigentlich?
Kurz zusammengefasst könnte man sagen, dass es eine Plattform ist, welche Live-Podcasts mit der Möglichkeit der Interaktion zwischen Moderatoren und „Zuhörern“ zu den verschiedensten Themen anbietet. Anders als bei den etablierten sozialen Netzwerken, wie Instagram, TikTok, Facebook usw. werden aber keine Bild- und Videoinhalte, sondern ausschließlich reine Live-Audio Gespräche geteilt. Eigentlich wie bei einer Telefonkonferenz. Damit das Ganze bei einer gleichzeitigen Teilnehmerzahl von 500 und mehr organisiert abläuft, gibt es in jedem dieser virtuellen Räume Moderatoren, die die Redezeit der einzelnen Teilnehmer organisieren. Bildlich kann man es sich vorstellen wie auf einer Pressekonferenz oder einer Open-Mic Veranstaltung: Möchte ein Zuhörer etwas sagen, kann er virtuell seine Hand heben und die Moderatoren können ihn „auf die Bühne holen“.
Die Diskussionsthemen reichen von Businessthemen, wie Marketing, Vertrieb oder digitalen Trends, über Fashion, Trash-Talks, Spirituelles, Politik bis hin zu Sport und vielem mehr. Es steht jedem User frei, seinen eigenen Raum zu einem Thema seiner Wahl zu erstellen.
Apropos eigener Raum mit eigenen Themen: Am Donnerstag, den 21. Januar starten wir um 19 Uhr eine kleine Serie zum Thema „IoT & Smart Home“ – je nach Interesse können wir uns auch gut vorstellen, dieses Format regelmäßig zu veranstalten – lassen wir uns überraschen!
Zurück zur eigentlichen Frage: „Megatrend oder Eintagsfliege?“ Was macht den Hype um Clubhouse aus? Ein großer Faktor ist die künstliche Verknappung. Im Marketing bereits ein gängiges Mittel: „Limited Edition“, „solange der Vorrat reicht“, „nur noch 1 Artikel verfügbar“ oder auch „… ein Auto weniger zu bauen, als nachgefragt wird“, wie es der ehemalige Porsche-Chef Wendelin Wiedeking formulierte. Dadurch gewinnt die Plattform Clubhouse an Exklusivität, denn jeder User muss eingeladen werden und kann dann zwei weitere einladen.
Ein weiterer Punkt für den aktuellen Hype ist die Tatsache, dass durch Lockdowns, verstärktes Home-Office und die dadurch immer weniger stattfindenden Live-Events diese Art der Kommunikation aktuell komplett den Zahn der Zeit trifft.
Der dritte Punkt, der diesen Trend befeuert, sind die prominenten User. Im deutschsprachigen Raum zählen hier zum Beispiel Joko Winterscheidt, Fynn Kliemann, Elyas M’Barek oder Christian Lindner zu namhaften Beispielen, die sich auch aktiv in unterschiedlichen Räumen zu den verschiedensten Themen einbringen.
Unser Fazit ist: Diese Plattform wird für den Moment zu Recht so gehyped. Ein komplett neues „audio-only“ Format, welches den Nachteil von Podcasts, nicht mit den Zuhörern interagieren zu können, zu seinem Vorteil nutzt. Ob der Trend nur von kurzer Dauer ist oder auch „nach Corona“ noch die Bezeichnung Megahype verdient hat? Das steht in den Sternen. Wie heißt es so schön: „Wer nicht wagt, der nicht gewinnt“, deswegen geben wir dem Ganzen eine Chance und lassen uns überraschen. Vielleicht hört man sich ja bald auf einen kleinen Plausch zum Thema Smart Home auf Clubhouse…